Reitschulen wirtschaftlich aufstellen

 Kann sich eine Reitschule rechnen? Ab wann lohnt sich ein Schulpferd? So rechnen sich Betriebe aus, ob sich das Konzept Reitschule für sie wirtschaftlich darstellen lässt. Aber auch bestehende Konzepte können auf ihre Rentabilität hin überprüft werden. Besonders die Corona-Pandemie stellte viele Reitschulen vor eine schwierige, beinah ausweglose Situation. Doch noch immer ist die Nachfrage nach Reitunterricht in vielen Gegenden sehr hoch, häufig weitaus höher als das Angebot.

Deckungsbeitragsrechnung

Viele Betriebe und Vereine wissen gar nicht genau, ob ihr Schulbetrieb eigentlich rentabel ist, oder sie schätzen ihn falsch ein. Der Grund dafür ist, dass sie ihre Kosten und Einnahmen nicht sorgfältig auf die verschiedenen Betriebszweige aufgeschlüsselt haben. Um herauszufinden, wie Ihr Schulbetrieb läuft und wie Sie ihn bei Bedarf verbessern können, bietet sich eine sogenannte Deckungsbeitragsrechnung an.

 

Dafür ermitteln Sie die Einnahmen und ziehen davon die variablen Kosten (zum Beispiel Futter) ab. Dadurch erhalten Sie den Deckungsbeitrag für die Festkosten (zum Beispiel Instandhaltung, Zinsen, Kredite). Ziehen Sie die Festkosten vom Deckungsbeitrag ab, erhalten Sie das Betriebsergebnis. Die Schwierigkeit bei dieser Rechnung besteht vor allem darin, die Kosten sinnvoll auf die Betriebszweige (Schulbetrieb, Pensionsbetrieb, Zucht etc.) aufzuteilen – sinnvoll zum Beispiel auch im Hinblick auf steuerliche Vorteile. Nutzen zum Beispiel Reitschüler und Pferdebesitzer dieselbe Reithalle, müssten Sie die Kosten für ihre Abbezahlung, Instandhaltung, Pflege etc. den Nutzungszeiten entsprechend aufschlüsseln. Für manche Betriebe kann es dabei sogar sinnvoll sein, bei dieser Rechnung jedes Schulpferd einzeln zu berücksichtigen. So finden Sie zum Beispiel heraus, ob eines ihrer Schulpferde besonders viel Futter braucht, mehr Hufschmied- (Stichwort: Spezialbeschlag) oder Tierarztkosten verursacht oder sich schlicht nicht lohnt, weil es bei Reitschülern unbeliebt ist.

 

Die Gruppengröße im Reitunterricht

Damit ein Schulbetrieb wirtschaftlich arbeiten kann, sollten an einer Gruppenstunde mindestens fünf Reiter teilnehmen. Je kleiner die Gruppe, umso intensiver ist natürlich die Betreuung, aber umso höher sollten Sie auch die Preise ansetzen. Mehr als acht Reiter sollten es wiederum auch nicht sein, weil dann der Lerneffekt so gering ist, dass die Schüler demotiviert werden. Außerdem kann der Lehrer dann nicht mehr individuell auf die einzelnen Reitschüler eingehen.

Preise

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Video: Gestärkt aus der Krise – Lösungen für Pferdebetriebe und Vereine

Wo stehen wir aktuell in der Corona-Krise? Welche Regeln gelten für Pferdebetriebe und Vereine? Wie können sie aktuell trotz der Beschränkungen weiter Einkommen generieren? Welche Hilfen gibt es von Bund und Ländern? Und wie können Umstrukturierungen und eine Standortanalyse helfen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gab die Betriebsberaterin und Pferdewirtschaftsmeisterin Martina Kratzer im Webinar „Gestärkt aus der Krise: Lösungen für Pferdebetriebe und Vereine“ am 15. Mai. Eine Zusammenfassung ihrer Aussagen gibt es hier im Video:



Die Referentin des Webinars Lösungen für Pferdebetriebe

Martina Kratzer ist Betriebsberaterin und Pferdewirtschaftsmeisterin sowie Ausbildungsleiterin, öbv. Sachverständige und Gutachterin. Außerdem ist sie anerkannte Richterin für Pferdeleistungsschauen, Inhaberin und Geschäftsführerin der „Horsemen Sportpferde- & Marketingagentur“. Aus ihrer eigenen Leidenschaft für Pferde und ihrer Beratungspraxis ist sie nah an der Realität der Betriebsleiter und Vereine, kennt deren Probleme und zeigt Lösungen für Pferdebetriebe und Vereine auf.

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Redaktions-Tipp: Video – Corona im Reitsport mit unserem Experten Georg W. Fink.

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