Schadwirkungen

Verdorbene Futtermittel, schรคdliche Inhaltsstoffe und Schadwirkungen (mod. n. MEYER, COENEN 2014)

Schรคdigende SubstrateSchadwirkungen
MilbenVerderbanzeiger, Akzteptanzminderung, allergen, Synergien mit Schimmelpilzen
SchimmelpilzsporenBesiedelung Atmungs- u. Verdauungstrakt:  Mykosen, Atembeschwerden, Allergien
SchimmelpilztoxineVerdauungsstรถrungen, Leber- Nierenschรคden, nervรถse Ausfallerscheinungen, Fertilitรคtsstรถrungen
HefenAufgasungen (bes. Magen), Koliken
Unspezifische BakterienVerdauungsstรถrungen, Koliken, Leberschรคden
Spezifisch pathogene Bakterien (Salmonellen, Clostridien, u.a.)Diarrhรถ, Mastitiden, nervรถse Erscheinungen
Botulismustoxin(Exotoxin v. Clostr. Botulinum)Lรคhmungserscheinungen, Schluckbeschwerden
Exotoxin von Clostr. PerfingensVergiftungen durch im Darm entstehende Bakterientoxine (Enterotoxรคmie)
EndotoxineBei gleichzeitig anderen Schadwirkungen und Stรถrung der Schleimhautintegritรคt, evtl. Schockzustรคnde, Leberschรคden

  • Milben
    • sind ein Verderbanzeiger.
    • Vorkommen in Heu- u. Getreidelagern
    • sind hochallergen.
    • Hรคufiger bei warm/feuchten Bedingungen
  • Insekten
    • sind nicht direkt schรคdlich fรผr das Pferd.
    • Schรคdigen jedoch die Futtermittel und verursachen sekundรคren Verderb durch z.B. Zerstรถrung des Spelzes, wodurch das Stรคrkekorn unter Sauerstoffzutritt gelangt

(mod. n. MEYER, COENEN 2014)

Vorratsrรคume fรผr Getreide und Ergรคnzungsfutter sollten verschlossen, kรผhl und dunkel sein.


  • Bakterien
    • Es wird in produkttypische und verderbanzeigende Bakterien unterschieden
    • Eine direkt schรคdliche Wirkung auf das Pferd ist nicht nachgewiesen, wohl aber die der Toxine, die von den Bakterien gebildet werden.
  • Schimmelpilze
    • Die Risiken fรผr den Atmungstrakt sind durch die Besiedlung enorm, zudem besteht ein hohes Allergierisiko
    • Die gebildeten Mykotoxine haben negative Auswirkungen auf die Leber und das Immunsystem
  • Hefen
    • Hefen treten besonders hรคufig bei trockenen Heulagen nach der Ballenรถffnung auf.
    • Verursachen Gasbildungen im Magen und Dรผnndarm, die zu Gaskoliken fรผhren kรถnnen

(mod. n. MEYER, COENEN 2014)


  • Toxine bakterieller Herkunft
    • Botulismus: hervorgerufen durch das Toxin vom Clostridium botulinum und wird unter Luftabschluss produziert. Cl. Bot. gelangt รผber Kadaver oder Erdbeimengungen in das Futter. Bei nur schwacher Durchsรคuerung von Silagen besteht ein hรถheres Risiko.
    • Endotoxine aus gram-negativen Bakterien
  • Mykotoxine
    • Werden als Stoffwechselprodukte von Pilzen gebildet.
    • Man unterscheidet Feld- und Lagerpilze.
    • Die wichtigsten Mykotoxine sind Aflatoxin, DON, Zearalenon, Fumonisin, Mutterkornalkaloide und Toxine von endophytischen Pilzen
    • Es kรถnnen verschiedene Organe, wie Leber, Magen-DarmTrakt, das Zentrale Nervensystem oder Geschlechtsorgane betroffen sein

(mod. n. MEYER, COENEN 2014)


Futterqualitรคt allgemein

  • Ausgezeichnete Futterqualitรคten zu erzeugen, stellt fachlich hohe Ansprรผche.
  • Gute Futterqualitรคten bleiben jedoch nur solange gut, wie sie auch sauber und trocken gelagert werden.
  • Unzureichende, hygienisch belastete Futtermittel haben einen hohen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfรคhigkeit von Pferden.
  • Pferdebetriebe, die selbst nicht in der Lage sind entsprechende Qualitรคten zu erzeugen, sollten sich um Kooperationspartner bemรผhen, die spezialisiert sind und eine hochwertige Lieferung/Erzeugung sicherstellen kรถnnen.