Aufgrund der aktuellen Trends im Zahlungsverkehr warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) davor, das Zahlungsmittel Bargeld und den dahinterstehenden Kreislauf zu vernachlässigen. Es sei vielmehr wichtig, eine Bargeldstrategie für den Erhalt zu entwickeln, denn der Handel braucht aus Sicht des HDE Planungssicherheit über die weitere Entwicklung.
Bargeld für Deutsche immer noch das Zahlungsmittel der Wahl
Laut HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel ist das Bargeld im stationären Handel das nach wie vor bedeutendste Zahlungsmittel. Allerdings könnte der starke Trend zur unbaren Zahlung das System Bargeld zum Kippen bringen. Im Gegensatz zu einigen Ländern, in welchen die Akzeptanz von Bargeld nicht mehr zum Alltag gehört, ist es in Deutschland trotz sinkender Nachfrage für viele Menschen immer noch das Zahlungsmittel der Wahl. Deshalb sollte eine intensive gesellschaftliche Diskussion über dessen künftige Rolle geführt werden.
Der Handel brauche Planungssicherheit
Die Aufrechterhaltung einer effizienten Bargeldlogistik mit sinkenden Mengen bei annähernd gleichbleibenden Fixkosten wird immer anspruchsvoller und kostenintensiver. Deshalb sollte nach Meinung von Binnebößel eine Bargeldstrategie mit Richtlinien und konkreten Maßnahmen erstellt werden. Lippenbekenntnisse reichten nicht aus und eine Diskussion über Bargeldobergrenzen sende negative Signale aus. Auch eine Verpflichtung zur Akzeptanz von Bargeld im Handel ist nach Einschätzung des HDE nicht zielführend.