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Futterlagerung

  • Alle Futtermittel, die geerntet und nicht unmittelbar gefüttert werden, müssen üblicherweise für eine Saison gelagert werden.
  • Die Trockensubstanz eines Futtermittels sowie der Lagerort bestimmen maßgeblich die mögliche Lagerungsdauer sowie das Risiko eines Verderbs durch folgende Faktoren:
    • die Restfeuchte in einem Futtermittel
    • den Zutritt von Luftfeuchtigkeit am Lagerort
    • den Zugang von Schädlingen
  • Durch das Trocknen von Futtermitteln sind die Lebensbedingungen für Schädlinge und Mikroorganismen eingeschränkt.
  • Weitere Konservierungsverfahren von Futtermitteln sind Kühlen, Sterilisieren, Säuern, Zusatz von Konservierungsstoffen, u.a, die jedoch nicht alle Bedeutung für die Pferdefütterung haben.

Raufutter – Heu und Stroh

Die Qualität gelagerter Raufuttermittel wird bereits bei der Ernte maßgeblich beeinflusst:

  • Durch Witterungseinflüsse: sehr feuchte Witterungsbedingungen stellen ein hohes Verderbrisiko schon auf dem Halm dar (z.B. Stroh–mikrobielle Kontamination durch Pilze) (Heu – Restfeuchte unter 15%).
  • Bei Heu durch den Schnittzeitpunkt: Ein sehr später Schnitt bringt durch den Alterungsprozeß des Grases ein hohes Maß an hygienischer Belastung bereits mit.

Mindest-Trocknungsdauer bei guten Wetterlagen:

  • Heu: 4-5 Tage
  • Stroh: 2-3 Tage Hochdruckballen
    • 3-4 Tage Rundballen
    • 4-5 Tage Quaderballen
  • Raufutter – Heu
  • Trocknungsverfahren für Heu:
    • Bodentrocknung (häufigste Form)
    • Warmlufttrocknung, Reutertrocknung, Unterdachtrocknung (kaum Bedeutung)

Die Bodentrocknung bringt Bröckelverluste:

  • insbesondere bei fortschreitender Trocknung.
  • bei häufigem Wenden durch feuchte Witterung
  • Es bröckeln v.a. Blätter, die Proteine und Mineralstoffe enthalten.

Regeneinfluss während der Trocknung führt zu Auswaschungsverlusten und damit zu Qualitätsminderungen:

  • Proteine, Mineralstoffe, Vitamine

Die Ernteverfahren und die Witterungsbedingungen beeinflussen die Qualität des einzulagernden Raufutters – eine gute Planung und eine hohe Schlagkraft zur Ernte sind entscheidend für die Qualität!


Raufutter – Heu und Stroh

Nach der Ernte ist eine trockene Lagerung entscheidend:

    • Heu und Stroh sollten in geschlossenen Gebäuden gelagert werden, um nicht der Witterung ausgesetzt zu sein.
    • Ballen sollten nicht direkt auf dem Boden liegen.
    • Paletten auf dem Boden sorgen für Luftzirkulation und verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit von unten.
    • Abstände zwischen den Ballenreihen sorgen für zusätzlichen Luftdurchzug.
    • Heu sollte möglichst auch vor dem Einfall von Sonnenlicht geschützt sein, um den Abbau von ß-Carotin nicht zusätzlich zu beschleunigen.

Lagerräume für Raufutter sollten:
– möglichst geschlossen sein
– eine Bodenplatte haben


Raufutter – Grassilage/Heulage

    • Verfahren für die Herstellung:
      • Ballensilagen
      • Fahrsilos (in Pferdebetrieben seltener)
    • Bei beiden Verfahren ist der Trockensubstanzgehalt des Grases (nicht > 65% TS) sowie die Verdichtung (> 200 kg TS/m3) von großer Bedeutung für die Qualität – die Art der Konservierung sollte eine Milchsäuregärung sein!
    • Ballensilagen müssen mind. 6 – 8 Folienlagen aufweisen.

Die Ballensilagen sollten möglichst am Lagerplatz gewickelt werden, um das Risiko von Folienverletzungen gering zu halten. Ist ein Transport unvermeidbar, so sollte nur eine Spezialzange verwendet werden.


Raufutter – Grassilage/Heulage

Die Lagerung von Gras-/Heulageballen stellt folgende Anforderungen:

    • Der Untergrund sollte keine Nager anziehen – Pflaster, andere befestigte Oberflächen oder eine Kiesschicht bieten sich an!
    • Freilandlager müssen abgedeckt werden, um Folienschäden durch Vögel oder andere Tiere zu vermeiden.
    • Freilandlager sollte möglichst schattig sein, um Kondenswasserbildung durch starke Sonneneinstrahlung zu minimieren. Sie stellen ein Fehlgärungs- und Schimmelbildungsrisiko dar.

Die Lagerung von Silageballen sollte so erfolgen, dass die Folien möglichst nicht zerstört werden können. Deshalb ist auch die Lagerung unmittelbar an Weiden ungünstig.