Futterzugang
- Gesunde Pferde sollten permanenten Raufutterzugang haben
- Raufutter: mindestens 2, besser 3 Mahlzeiten, noch besser ad libitum!
- Absolute Mindestmenge/Tag: 1,5 kg TS/100 kg KG = 9 kg TS/600 kg KG
- Ergänzungsfutter: je nach Menge auf möglichst viele Mahlzeiten aufteilen
- bei hohen Kraftfuttermengen, maximal 1,5 kg/Mahlzeit geben, besser 1,0 kg, noch besser: weniger als 1,0 kg/Mahlzeit,
- → dafür die Mahlzeitenhäufigkeit erhöhen!
Gesunden Pferden sollte ein permanenter Zugang zu Raufutter möglich sein. Bei üppigen Pferden kann eine Zumischung von Futterstroh erfolgen!
Gruppenhaltung
- möglichst Pferde mit vergleichbarem Nährstoffbedarf in einer Gruppe zusammenstellen!
- Ergänzungsfutter muss in Ruhe gefressen werden können (Automatische Fütterung oder Fressständer)
- Rangniedere Tiere müssen ungestört fressen können! Die Forderung nach einem Tier-/Fressplatzverhältnis von mind. 1:1 ist vor diesem Hintergrund sehr wichtig
Die Gruppenhaltung ist für das betreuende Personal anspruchsvoll: die Messlatte ist das Wohlbefinden aller Gruppenmitglieder, auch der rangniederen.
Einen maßgeblichen Anteil am Wohlbefinden stellt die Futteraufnahme in Ruhe dar!
Ruhe bei der Futteraufnahme
- Pferde haben einen sehr kleine Magen, der bestimmte Voraussetzungen bietet (s.L1). Haben Pferde während des Fressens nicht genügend Zeit oder werden unmittelbar intensiv gearbeitet oder transportiert, so kann die Bildung von Magensaft und anderen Verdauungssekreten beeinträchtigt sein und es kann zu Koliken kommen (besonders bei hohen Kraftfuttermengen, Gasbildung!)
Fresspausen
- Fresspausen sollten nicht länger als 4 Stunden andauern! Dieses ist insbesondere bei Pferden zu beachten, die keinen dauerhaften Zugang zu Raufutter haben (z.B.: Spänebox, Heu rationiert!)
In nicht wenigen Betrieben wird am frühen Abend zuletzt gefüttert. Dort wo die Pferde nicht permanent Zugang zu Raufutter haben, ist die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit oft 12 Stunden und länger, d.h. es bestehen viel zu lange Fresspausen!
Futterwechsel
- Jeder Futterwechsel sollte durch ein langsames Austauschen über mehrere Tage gestaltet werden, da sich insbesondere die Darmbakterien auf die veränderte Futtergrundlage einstellen müssen.
- Besonders wichtig ist dieses bei der Gewöhnung an die Weide, wenn Pferde keinen Weidezugang hatten oder im Frühjahr von der Winterfütterung auf Weidegras umgestellt werden.
- Neben dem stundenweisen Gewöhnen empfiehlt es sich, Pferde vor dem Austrieb morgens zuerst mit Heu zu füttern. Die Verdauungsvorgänge sind dann eingeleitet und das Weidegras wird weniger hastig gefressen.
Fütterungsfrequenz
- Pferde sind Gewohnheitstiere: Futterzeiten sollten möglichst genau eingehalten werden!
- Pferde mit ständigem Raufutterzugang müssen nur dann mehr als 2-3 Ergänzungsfuttermahlzeiten/Tag erhalten, wenn größere Mengen gefüttert werden (>3-4kg/Tag).Geringe Mengen können auch einmalig/Tag gegeben werden (<0,8-1 kg)
- Die größten Futtermengen sollten abends gegeben werden, da dann die Nacht mit dem längsten Intervall bis zur nächsten Mahlzeit folgt
- Bei automatischer Fütterung/ad lib. Zugang zu Raufutter sollte die meingesparte Fütterungszeit zur Kontrolle der Tiere genutzt werden!